Das Jahr 2015 war für uns geprägt von Rekorden: Rekord-Trockenheit, Rekord-Hitze und, äh ja, Rekord-Trockenheit. Was der Schwimmbadgänger liebt, wird dem Gärtner und Landwirt bald zur schweren Last: Fehlendes Wasser nimmt der Natur ihre Lebensgrundlage. So ging es auch in unserer Gegend in diesem Sommer für unsere Natur an die Substanz. Junge Bäumchen an den Straßenrändern vertrockneten, Insekten wurden immer seltener und selbst die tief wurzelnden, südländischen Weinreben mussten hier und da kämpfen. So kamen wir nicht umhin, während der heißen Sommertage mit großen Fässern Wasser zu unseren jungen Weinbergen zu bringen, um ihnen die Füßchen zu erfrischen.
Unter Winzern wuchs schon fast die Befürchtung, dass auf den trockenen Sommer ein nasser Herbst folgt – so wie wir es ansatzweise im letzten Jahr erlebt haben. Für uns Winzer hat das anstrengende Trocken-Jahr dann aber doch eine positive Kehrtwende gemacht und uns mit fabelhaftem Traubenwetter versorgt: Abgesehen von ein paar erfrischenden Regentagen blieb der Herbst trocken und fast nebelfrei: Ideale Bedingungen für eine lange Reife der Trauben.
So konnten gerade die Rieslinge von den kühlen Nächten für eine schöne Aromabildung profitieren. Nachdem wir in 2014 so schnell wie möglich alle Trauben nach Hause bringen mussten, um sie vor Fäulnis zu bewahren, bot das Jahr 2015 also ideale Bedingungen, den Trauben Zeit zum Reifen zu lassen – und uns genügend Zeit für eine qualitative Handauslese.
Schon jetzt zeigen die Weißweine eine wunderbare Aromadichte und die Rotweine eine unglaubliche Farbintensität. Wir freuen uns schon jetzt auf das Ergebnis, das wir im nächsten Frühjahr in Flaschen füllen!