In Zeiten der robotergesteuerten Hochleistungs-Präzisions-Landwirtschaft spüren wir unseren Ackerboden noch in der Hand und unter den Füßen.

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Unser Gut ist aus dem landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb, von dem Generationen unserer Familie als typische Selbstversorger gelebt haben, hervorgegangen. Dazu gehörten ein paar Getreideäcker, Schweine, Kühe, Hühner, ein Arbeitspferd und – wie für unsere sonnverwöhnte Gegend üblich – Weinberge.

Die Tierhaltung haben schon vor über 30 Jahren aufgeben. Geblieben (und mehr geworden) sind die Weinberge. Aber auch unsere Felder. Nach dem Prinzip der Dreifelderwirtschaft bauen wir dort heute noch Getreide wie vor dem “Agrar-Industrie-Zeitalter” an. Auf Streuobstwiesen mit alten Obstsorten ernten wir köstliche Äpfel für unseren Apfelsaft und feine Destillate.

Schon Anfang der 90er Jahre hat bei uns ein großes Umdenken begonnen – von der “konventionellen” Landwirtschaft hin zu einem überzeugten “Bioleben” – im privaten und im Arbeitsleben.
Seit 1997 sind wir zertifizierter Bio-Betrieb und dem Anbauverband Bioland beigetreten.

Im Jahr 2000 Jahren haben wir den Grundstein für das heutige Hofgut gelegt. Auf einem ehemaligen Getreideacker. Der neue Hof ist ein Glück für die Natur: Die vielen Büsche, Bäume, Pflanzenvielfalt, sind für viele Tiere ein wundervolles Zuhause geworden. Doch wir sind noch lange nicht fertig hier! Ständig ist etwas im Entstehen – und unser Traum noch am Wachsen.

So ist zum Beispiel im Jahr 2018 unser lang ersehnter Natur-Teich mit großer Holzterrasse entstanden, wo man an lauen Sommerabenden mit einem Glas Wein den Schwalben bei ihrer Luftakrobatik zusehen kann.

Die Natur ist nicht nur Lebensgrundlage für uns alle. Sie ist Schönheit, Sinnlichkeit und Genuss.

“bio” frei von Lippenbekenntnissen – für eine lebenswerte Zukunft

Wir sind in den letzten 3 Jahrzehnten Zeugen geworden, wie unser Lebensraum in der westlichen Welt Risse bekommt. Wetterlagen verschieben sich. Still verschwinden Tier- und Pflanzenarten. So leise, dass wir es kaum bemerken. Als Landwirte, welche die Natur genau beobachten, können wir den Wandel (leider) nicht mehr leugnen. Deshalb möchten wir einen Beitrag für eine enkeltaugliche Zukunft leisten. Wir versuchen unseren Lebensraum so zu gestalten, dass noch weitere Generationen ein schönes Leben führen können.

Über die biologische Pflege unserer Weinberge hinaus schaffen wir Lebens- und Rückzugsräume für viele Pflanzen und Tiere:
Wir bewirtschaften extensive Streuobstwiesen, wir haben verschiedene Biotope angelegt (Feuchtbiotope, Totholzhecken- und Haufen, Trockenmauern Blühstreifen). Auf unseren Hofgrundstück mähen wir traditionell mit dem Mähbalken.
Wir schützen heimische Vögel durch ganzjährige Fütterung und Nistplätze.

Solarstrom
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An guten Tagen produziert
unsere Photovoltaik-Anlage
mehr Strom, als wir auf
dem Hof benötigen.
Vogelschutz
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Wir füttern auf unserem Hof
unsere heimischen Vögel ganzjährig
und stellen Nistplätze zur Verfügung.
Verblühte Kräuter und Stauden
dürfen über Winter stehen bleiben.
Sie liefern wichtige Nahrung
und dienen gleichzeitig
dem Insektenschutz.
Feuchtbiotope
Naturteich
Sie sind in unserer heutigen Agrar-Landschaft extrem selten geworden.
Viele Tier- und Pflanzenarten sind auf diese Lebensräume angewiesen.
Wildkräuter
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Sind die Grundlage einer intakten Natur.
Von ihnen leben Insekten, Vögel,
Säugetiere und letztendlich alle.

Weil die biologische Landwirtschaft ein wesentlicher Bestandteil für ein zukunftsfähiges Leben ist, sind wir seit 1997 zertifizierter Biobetrieb (nach den strengen Richtlinien von Bioland) – in einer Zeit also, in der “bio” noch als spinnert oder unnötiger Luxus angesehen wurde. “Bio” ist heute eigentlich keine Kür mehr, sondern Pflicht. “bio” leistet einen wesentlichen Beitrag zum Arten-, Boden- und Klimaschutz. Darüber hinaus liegt uns der Schutz von naturnahen Wiesen, Feldern und Wäldern am Herzen.

Schutz heimischer Wildtiere: Wir sind der Meinung, dass viele Traditionen der Jagd überholt und weit entfernt von angepriesenem Naturschutz sind. Und noch mehr: Die meisten Wildtiere sterben eines unnötigen, qualvollen Todes (denn die wenigsten Schüsse sind “Volltreffer”). Jagd sollte kein Hobby sein. Sie sollte nicht da sein, um Trophäen zu sammeln und Geschäfte auszuhandeln. Die Jagd sollte nicht dazu da sein, eine vermeintliche Nähe zur Natur zu suggerieren. Wer die Natur wirklich liebt, kann so vieles tun, wofür kein Blut zum Vergnügen vergossen werden muss.
Auch deuten viele Erkenntnisse der modernen Wildbiologie darauf hin, dass ein “Wildtier-Management” durch die Jagd die Bestände von Schwarzwild & Co. nicht regulieren kann. Vielmehr kann die Natur das mit ihren perfekten Regulationsmechanismen selbst. Menschliche Bestandsregulierung ist daher wohl eher Vorwand für ein in Wahrheit blutiges Hobby.
Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass unsere Flächen nicht bejagt werden, auch wenn dies das deutsche Gesetz grundsätzlich durch eine “Zwangsmitgliedschaft in der Jagdgenossenschaft” vorsieht.

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